WAS IST
RADICAL
DANCE
SERIES?

RADICAL DANCE SERIES sind interaktive Choreografien im Hamburger Stadtraum. Tanzende Körper laden Passant*innen dazu ein, gemeinsam das subversive Potenzial von Bewegung zu erforschen, welches im Inneren der Stadt verborgen liegt.

Auf drei unterschiedlichen Routen erobern sie sich auf dem Weg durch das ehemalige Arbeiterviertel Barmbek bis hinein in die Innenstadt Hamburgs den urbanen Raum.

Ihre Choreografien schlagen alternative Verhaltensweisen zu bestehenden, routinierten Abläufen des Alltags vor und erproben Visionen und Utopien von Gemeinschaft jenseits des kapitalistischen Gesellschafts- und Wertesystems.

AUFRUF

Die RADICAL DANCE SERIES beschäftigen sich mit alltäglichen Bewegungspraxen, die jeder und jede aus dem Alltag kennen. Im gemeinsamen Stehen, Gehen, Sitzen und Liegen thematisiert die Projektreihe so den Ursprung ihres Radikalitätsgedanken (aus dem Lateinischen radix, die Wurzel). „Back to the roots“ heißt es – genauso wie „let’s get back together“. Also: Macht mit. Habt Spaß. Sei Teil einer gemeinsamen Bewegung.

copyright @TERESA ROSENKRANTZ

HINTERGRUND –
DER URBANE RAUM

Die Corona Pandemie und die Notwendigkeit des Physical Distancing haben seit Anfang des Jahres 2020 massive Veränderungen bezüglich körperlicher Gewohnheiten des gesellschaftlichen Lebens und deren sozialen Wahrnehmung erzeugt. Gesetzliche Vorgaben haben neben dem körperlichen Rückzug aus dem öffentlichen Raum dazu geführt, dass körperliche Bewegung und Begegnung großflächig eingedämmt und in den privaten Raum verlagert wurden. Gleichzeitig hat die Notwendigkeit des Physical Distancing angepasstes Körperverhalten erforderlich gemacht, welches choreografisch-kreatives Potential besitzt und alternative Wahrnehmungs- und Verhaltensweisen inspiriert. So experimentieren die Tänzer:innen der RADICAL DANCE SERIES mit urban-kollaborativen Methoden und loten aus, wie (post)- andemische Veränderungen und sozial-digitale Anpassungen unseren Hamburger Alltag gestalten.

HINTERGRUND –
DAS RADIKALE

Die Radikalität (aus dem Lateinischen radix, die Wurzel) der künstlerisch-tänzerischen Praxis bezieht sich auf den ursprünglichen Charakter von choreografischen Bewegungspraktiken. Im Stehen, Gehen, Sitzen und Liegen unterbrechen die Tänzer:innen den urbanen Alltag. Im Innehalten erproben sie alternativ-kreative Bewegungs- und Begegnungsmöglichkeiten. Gleichzeitig thematisieren die RADICAL DANCE SERIES die choreografische Praxis der Be-setzung. Im Stehen, Gehen, Sitzen und Liegen schaffen die Choreografien Freiräume entgegen alltäglicher, routiniert-distanzierter Bewegungs- und Begegnungsabläufe. So ist es das Ziel der Projektreihe, tänzerische Begegnungsorte zu entwerfen und gemeinsam – im Tanz und über das Medium Tanz – Visionen für ein alltäglich-urbanes Zusammenleben tatsächlich zu erproben.

TEILNEHMEN –
ANALOG UND DIGITAL

Seit Anfang des Jahres 2020 hat sich die Art und Weise wie Menschen im urbanen Raum miteinander interagieren großflächig verändert. Gleichzeitig ist die Umbruchsphase des Corona-bedingten Distant Socializing – und das damit einhergehende Phänomen der medienvermittelten Sozialität – der stetigen Innovation digitaler Technologien zu zu schreiben. Alle diese digitalen Technologien verändern die Materialität von Körper, Bewegung und Begegnung und verhandeln diese neu. Dies als Ausgangspunkt nehmend thematisieren die RADICAL DANCE SERIES die „neue, analog-digitale Normalität der kulturellen Teilhabe. Neben spontanen Interventionen und gemeinsamen Tanz-Routen mit Passant:innen durch den urbanen Raum, präsentieren die RADICAL DANCE SERIES Augmented Reality (AR) Technologien.

Mit den AR-Technologien erweitert sich die Realität der RADICAL DANCE SERIES. Inmitten der realen Umgebung mit den Tänzer:innen erleben die Zuschauer:innen Teile der Choreografie, die digital erarbeitet wurde, medial mit. Ein digital-tanzenden Avatar lädt die Zuschauer:innen mit einfachen Bewegungsangeboten dazu ein, selbst Teil der Projektreihe zu werden. Spontane Choreografien entstehen, die sich in die spezifisch-urbanen Charakteristika der Stadt Hamburgs einfügen. Die AR-Choreografien sind vollständig imaginär und tauchen doch real auf den Smartphones in den Händen der Zuschauer:innen auf.

Zuschauer:innen können auch Passant:innen sein, die zufällig auf das Projekt aufmerksam werden. An ausgewählten Standorten der drei Routen finden die Passant:innen einen QR Code. Sobald dieser eingescannt ist, haben die Passant:innen die Möglichkeit choreographische Einleitungen zu sehen, zu hören und mit zu tanzen. Sie können während der Performances – aber auch darüber hinaus – vor Ort abgerufen werden.